Initiative Reutlinger Wein - Pressestimmen | |||
Reutlinger Nachrichten :: 20.10.2006 WEINBAU / Reutlingens einziger privater Weinberg mit einem guten Ergebnis Der Lohn eines harten Jahres Künftige Ziele sind hohe Qualität und hoher Ertrag - 92 Grad Öchsle erreicht. Die Trauben sind gelesen und gepresst - ein guter Zeitpunkt, um nach getaner Arbeit anzustoßen und zurückzublicken. Schließlich ist Wein ja zum Genießen da. Und das soll auch an Reutlingens einzigem privaten Weinberg unterhalb der Achalm nicht zu kurz kommen JAN ZAWADIL REUTLINGEN 94 Grad Öchsle beim Portugieser, 92 beim Spätburgunder und nochmals die gleiche Zahl beim Chardonnay - die Mostgewichte des privaten Weinbergs der Familie Henzler können sich nicht nur sehen lassen. Es sind Spitzenwerte und könnten ein ganz besonders gutes Tröpfle ergeben. Doch vor dem Genießen kommt bekanntlich das Schaffen. Das ist bei der Initiative Reutlinger Wein nicht anders und hat während der Lese am 23. September ihre Spuren hinterlassen. Brannte an diesem Tag doch die Sonne nochmals erbarmungslos vom Himmel. Nach einem Tag war es jedoch geschafft. Der Lohn eines Jahres harter Arbeit eingefahren und zum Transport in die Krämerstraße bereit, wo die Trauben am darauffolgenden Tag gepresst wurden. In die Reihe der hervorragenden Öchslegraden von Portugieser, Spätburgunder und Chardonnay reihen sich nun aber auch Schwarzriesling und Müller-Thurgau ein und stehen Spitzenwerten in fast nichts nach. Eine weitere positive Nachricht ist für Gerhard Henzler mit 650 Litern außerdem die Menge des jetzt eingefahrenen Jahrgangs, stellt die doch eine Steigerung von rund 250 Litern im Vergleich zum Vorjahr dar. Guter Achalm-Wein Für Henzler waren diese Zahlen während des gestrigen Weinbergfests jedoch eindeutiger Beweis, dass unter entsprechenden Voraussetzungen und insbesondere auch mit den geographischen Verhältnissen unterhalb der Achalm ein guter bis sehr guter Wein gedeihen kann. Bis es soweit war, waren es aber harte Jahre. Denn mit den ersten gesetzten Reben vor fünf Jahren war im darauffolgenden Herbst noch keine Ernte zu erwarten. Vielmehr konnten die ersten Trauben erst vor drei Jahren gelesen werden. Mit der jetzigen Lese ist für Henzler der Wunsch nach Qualität anstelle von Quantität nun zwar in Erfüllung gegangen. Das Ziel für die kommenden Jahre ist jedoch klar gesteckt: Mehr Ertrag aus den 25 Ar und das auf möglichst hohem Niveau. Außerdem sollen, wenn machbar, ein bis zwei Rebenarten sortenrein ausgebaut werden. Gab es bisher doch immer einen Cuvée. Welche Sorten diese Adelung letztendlich erfahren sollen, stehe aber noch nicht fest. Woran es nun lag, dass der Jahrgang 2007 derartige Spitzenwerte erreicht hat, ist für Henzler allerdings darauf zurück zu führen, dass beispielsweise mit der muldenartigen Anlegung des Weinbergs der Wind über die Reben hinwegpfeift und mit der Südwestlage die Sonneneinstrahlung optimal genutzt wird. Unterstützen kann die Initiative Reutlinger Wein übrigens jeder, der Freude oder schlicht Interesse am Weinbau hat. So gibt es im Wengert unterhalb der Achalm die Möglichkeit, Reben zu ''leasen'', wie Gerhard Henzler erklärt. Das entspricht dann etwa einer Patenschaft, wobei mindestens fünf Stöcke über einen Zeitraum von drei Jahren zu übernehmen seien. Vorteil dieser Art des Weinbaus: Die Paten erhalten einen Teil des Reutlinger Weins nicht nur zum Vorszugspreis, im Leasing ist auch gleich die fachliche Betreuung durch die Uni Hohenheim inbegriffen. Außerdem kann jeder Pate bei der Lese Hand anlegen. Die fachliche Beratung übernimmt dabei Weinexperte Dr. Nikolaus Merkt und macht überhaupt nicht viele Worte um das jetzige Ergebnis. Würden doch allein die durchschnittlich 92 Grad Öchsle eine deutliche Sprache sprechen. Genauso sah das wohl auch die Gästeschar gestern Nachmittag während des Weinbergfests. Sie genoss lieber einen der vorherigen Jahrgänge und freut sich bereits jetzt auf das Kommende. |
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