REUTLINGEN Weit über 60 Leute hatten sich in der Doppelgarage in der Reutlinger Krämerstraße eingefunden. Hobby-Wengerter Gerhard Henzler und seine Gattin Gudrun hatten allen Grund zum Feiern. Die ersten Tropfen vom heimischen Wengert wurden mit einer Auszeichnung prämiert. Getrunken wurde der Wein allerdings an diesem Abend nicht. Vielmehr galt es den rund 50 Weinpaten ihre lang ersehnten ersten Tropfen in Flaschen auszuhändigen. Begonnen hatte alles vor drei Jahren. Da pflanzte Henzler die ersten Reben in seinem Weinberg oberhalb vom Schönen Weg in Reutlingen. Auf einer Fläche von 25 Ar besitzt der Wengerter etwa 1 000 Stöcke.

Welch ein guter Tropfen daraus einmal werden wird, wusste er damals noch nicht. »Zwei Jahre später haben wir die erste Ernte eingefahren«, berichtet er. Und dabei festgestellt, dass es sich um eine sehr gute Qualität handelte. Obwohl es nicht die Menge war, entschloss sich Henzler zu einer Qualitätsweinprüfung - Qualität geht ja bekanntlich vor Quantität. Insgesamt wurden es nur 180 Liter Wein geworden. Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Die Auszeichnung lautete »Qualitätswein mit Prädikat«. »Wir haben dann die Bezeichnung Reutlinger Sommerhalde - Schillerwein - Kabinett - Halbtrocken gewählt«, erzählt der Wengerter. Abgefüllt wurden die 180 Liter Wein in zwei verschiedene Größen - in 0,5 und 0,75 Liter Flaschen.